Ein besonderes Highlight für die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Maria Enzersdorf organisierte das zuständige Team rund um LM Thomas Tinkl am 29. und 30. August 2025. Der 24-Stunden-Tag stand unter dem Motto „Hauptberuflich Feuerwehrmann“ und versprach ein spannendes Wochenende. Aufgeregt und voller Vorfreude traten die teilnehmenden Jugendlichen am Freitagnachmittag ihren „Dienst“ an. Pünktlich um 17:00 Uhr wurden sie von Kommandant-Stellvertreter OBI Peter Sauer sowie den unterstützenden Mitgliedern der Aktivmannschaft herzlich begrüßt. Nach der offiziellen „Dienstübernahme“ startete der Tag mit einer Fahrzeugkontrolle, bei der gleichzeitig die Gerätschaften besprochen und erklärt wurden.
Bereits um 19:00 Uhr wurde der erste Einsatz alarmiert: Ein Schadstoffaustritt wurde gemeldet. Beim Erkunden durch den Einsatzleiter stellte sich heraus, dass eine unbekannte Flüssigkeit aus Metallfässern austrat und eine „Person“ bewusstlos daneben lag. Ein „Atemschutztrupp“ rückte sofort mit einer gefüllten C-Leitung vor und konnte die gefährdete „Person“ rasch aus der Gefahrenzone retten. Die Lecks an den Fässern wurden anschließend mit Keilen und Gummimatten abgedichtet. Um zu verhindern, dass die ausgetretene Flüssigkeit sich entzünden kann wurde ein großflächiger Schaumteppich gelegt. Nach rund zwei Stunden konnte der erste Einsatz erfolgreich abgeschlossen werden.
Doch bereits auf der Rückfahrt zum Feuerwehrhaus erfolgte die nächste Alarmierung: Ein Haufen aus Grünschnitt und Kunststoffmaterialien hatte aus unbekannter Ursache Feuer gefangen.
Die Jugendlichen bekämpften mit einem C-Hohlstrahlrohr den Brand, welcher binnen kürzester Zeit rasch abgelöscht werden konnte. Nach den Nachlöscharbeiten ging es zurück ins Feuerwehrhaus, wo ein wohlverdientes Abendessen auf die Gruppe wartete. Nach diesem ereignisreichen Abend konnten sich die Jugendlichen zur Nachtruhe begeben.
Am Samstag um 07:00 Uhr wurden sie aus dem Schlaf gerissen: Ein Pkw musste geborgen werden. Mit Hilfe von Rangierrollern wurde das Fahrzeug schnell und sicher abgestellt. Danach kehrten die Jugendlichen ins Feuerwehrhaus zurück, wo Zeit für Frühstück und Hygiene war.
Um 09:15 Uhr folgte die nächste Alarmierung. Diesmal ging es zur Freiwilligen Feuerwehr Gießhübl, die ebenfalls einen 24-Stunden-Tag durchführten. Die Maria Enzersdorfer Jugend wurde zu einer Personensuche ins Waldgebiet nachalarmiert. Vermisst wurden ein Mountainbiker und ein Jäger. Nach etwa zweieinhalb Stunden konnten beide Personen gefunden werden. Der Mountainbiker war von einem umgestürzten Baum getroffen worden und konnte sich nicht selbst befreien. Er wurde mit hydraulischem Rettungsgerät befreit, medizinisch erstversorgt und mit einer Schaufeltrage in Sicherheit gebracht. Der Jäger konnte glücklicherweise selbstständig gehen und wurde ebenfalls sicher aus dem Wald gebracht. Nach einer kurzen Nachbesprechung kehrte die Gruppe zurück nach Maria Enzersdorf.
Um 14:00 Uhr wurde ein weiterer Einsatz gemeinsam mit der Feuerwehrjugend Gießhübl alarmiert: Auslösung einer Gefahrenmeldeanlage im Wirtschaftshof. Beim Eintreffen war der Keller des Hauptgebäudes stark verraucht und eine Person wurde vermisst. Der „Atemschutztrupp“ aus Gießhübl rückte mit einem C-Hohlstrahlrohr zur Personensuche und Brandbekämpfung vor, während die Jugend aus Maria Enzersdorf den Sicherungstrupp stellte. Der Brand konnte rasch lokalisiert und gelöscht werden.
Kurz darauf stellte sich heraus, dass auch in der Schlosserei ein Brand ausgebrochen war – erneut mit einer vermissten Person. Diesmal ging der „Atemschutztrupp“ aus Maria Enzersdorf mit einer C-Leitung vor und konnte sowohl die Person als auch den Brand schnell ausfindig machen. Nachdem die Schlosserei abgearbeitet war, begaben sich beide Trupps gemeinsam erneut in den Keller, um dort nach der vermissten „Person“ zu suchen. Auch diese Person konnte rasch gefunden und gerettet werden. Während des Einsatzes erlitt ein „Atemschutzgeräteträger“ einen „Atemschutznotfall“ und musste ebenfalls von seinen Kameraden gerettet werden. Nach Abschluss der Rettungsmaßnahmen wurde der Keller mit einem Druckbelüfter rauchfrei gemacht. Nach einer ausführlichen Nachbesprechung und einem gemeinsamen Gruppenfoto durften die Jugendlichen den Keller noch besichtigen. Erschöpft, aber zufrieden kehrten sie die beiden Feuerwehrgruppen zurück in deren Feuerwehrhäusern. Damit endete der diesjährige 24-Stunden-Tag der Feuerwehrjugend.
Ein besonderer Dank gilt neben der gesamten unterstützenden Aktivmannschaft auch der Marktgemeinde Maria Enzersdorf für die zur Verfügung gestellten Übungsgelände sowie der Freiwillige Feuerwehr Gießhübl für die hervorragende Zusammenarbeit.