Am Samstag den 28. Oktober 2006 veranstaltete die Jugendgruppe der Feuerwehr Maria Enzersdorf eine technische Übung am Freigelände beim Feuerwehrhaus. Nachgestellt wurde ein schwerer Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person. Dabei konnten sämtliche Gerätschaften, welche die Feuerwehr bei einer technischen Hilfeleistung benötigt, ausführlichst beübt und getestet werden. Im Vordergrund dabei stand der Einsatz des hydraulischen Rettungssatzes.

INFORMATION:

Der Hydraulische Rettungssatz ist eine Zusammenstellung von hydraulischen Geräten, die meist durch Aggregate (Motorpumpe bzw. Motorpumpenaggregat) betrieben werden, es gibt aber auch manuell betriebene Rettungssätze. Sie werden zur Rettung und Bergung von Menschen bei Unfällen auf der Straße oder der Schiene und bei sonstigen Unglücksfällen eingesetzt. Die Feuerwehr Maria Enzersdorf ist mit diesen Geräten ausgestattet. Die meist verwendetsten Geräte aus dem Rettungssatz sind Spreizer und Schere.
Der Spreizer, auch Rettungsspreizer genannt dient, wie der Name sagt, zum Auseinanderspreizen, beispielsweise von verklemmten oder deformierten Autotüren oder zum Wegdrücken von Wrackteilen. Er kann allerdings auch zum Zusammendrücken oder Aufheben von verschiedenen Materialien benutzt werden. Durch die multifunktional gestalteteten Spreizerbacken (sie bestehen aus gesenkgeschmiedetem und gehärtetem, scharfkantigem Stahl) ist es auch möglich in kleinste Spalten zu kommen bzw. Blech zu schälen. Mit einem speziellen Kettensatz kann mit dem Spreizer auch gezogen werden, um beispielsweise zum Befreien von Verletzten die Lenksäule eines PKW wegzuziehen. Hierbei ist allerdings zu beachten, das die Zugkraft nur einen Bruchteil der max. Spreizkraft beträgt.
Die Rettungsschere dient zum Durchtrennen von Materialien, bei einem Verkehrunfall beispielsweise zum Abtrennen eines Autodaches.Die immer weiter fortschreitende Steigerung der passiven Sicherheit im Pkw-Bereich bringt durch die in den Fahrzeugen verbauten Materialien und Spezialprofile weitere Probleme für die Feuerwehren mit sich. So sind zum Beispiel die B-Säulen moderner Pkws so stabil gearbeitet, dass Rettungsscheren mit einer max. Druckkraft von über 127,5 t im Einsatz sind. Diese starken Rettungsscheren sind wegen ihres hohen Eigengewichts nicht einfach zu handhaben.

Wie man auf folgenden Bildern sehen kann, war der FF-Nachwuchs mit großer Einsatzfreude bei der Sache.